Für die Operationen zur Blockade des Sympathikusnerven gibt es verschiedene Bezeichnungen und Kürzel wie ETS, ELS oder Sympathektomie. Sie beschreiben die unterschiedlichen Verfahren und Techniken der Eingriffe jedoch nur allgemein.
Hier eine Beschreibung der unterschiedlichen Operationsverfahren:
Eine Durchtrennung des Verlaufs des Grenzstranges (Truncus Sympathikus oder einfach Sympathikusnerv) wird als Sympathikotomie (Sympathikusschnitt oder Sympathikus-Cut) bezeichnet.
Eine Teilentfernung des Grenzstranges wird als eigentliche Sympathektomie bezeichnet (Ektomie bedeutet Herausschneiden). Sie kam früher zur Behandlung des Schwitzens zum Einsatz. Diese Technik weist eine sehr hohe Erfolgssicherheit auf und behindert zugleich in besonderem Maße ein Wiederzusammenwachsen der unterbrochenen Nervenstruktur.
Eine damit verglichen jüngere, im DHHZ seit vielen Jahren eingeführte Technik ist die Klammerblockade des Grenzstranges, auch Sympathikus-Clipping (ETSC) genannt. Mittels eines Applikators werden auf den sparsam freigelegten Sympathikus-Grenzstrang ein oder mehrere Titan-Clips aufgebracht. Diese schnüren den Nerven ein und bewirken so eine elektrische Blockade. Somit steht das „C“ in den Abkürzungen für die Verwendung von Nervenclips.
Das Clipping (oder Clamping) ist insbesondere bei Kopf- und Handschwitzen anwendbar. Mit Einschränkungen bietet das Clipping die Möglichkeit, den Eingriff durch Entfernung der Clips rückgängig zu machen. Dies ist jedoch nur für einen begrenzten Zeitraum nach der Aufbringung möglich, der nicht exakt bestimmt werden kann.
Die lumbale Sympathikusblockade (ELS), oder auch hier als Clipblockade ELSC, erreicht die Sympathikusnerven in endoskopischer Technik im Lendenbereich. Da in dieser Region die Sympathikusnervenfasern zu den Füßen verlaufen, dient die ELS oder ELSC der Behandlung der Hyperhidrose der Füße oder eines extremen Fußgeruchs (Bromhidrose).
Da allen operativen Eingriffen am Sympathikus eines gemeinsam ist, nämlich die Blockade der Nervenimpulse, hat sich in jüngerer Zeit als Oberbegriff die Bezeichnung endoskopische Sympathikusblockade (ESB) etwickelt. Diese Abkürzung unterscheidet jedoch nicht zwischen Händen und Füßen, daher verwenden wir sie nicht. In aller Regel ist auch nur die ETS(C) für die Hände gemeint. Ein wenig verwirrend, oder?
Allgemein stellt die Sympathikusblockade (ob als ESB oder ETS, als ETSC, als ELS oder als ELSC) einen wesentlichen Eingriff in Regulationsvorgänge des Körpers dar. Die Entscheidung für diese Operation setzt voraus, dass zuvor konservative Behandlungen wahrgenommen wurden. Mehr noch, es bedarf einer eingehenden Untersuchung und neurophysiologischen Diagnostik, um beispielsweise ein “kompensatorisches” Schwitzen abschätzen zu können. Eine ESB steht somit am Ende einer Behandlungsgeschichte und nie am Anfang.