Botulinumtoxin ist ein Stoff, den ursprünglich ein Bakterium produziert. Therapeutisch ist Botulinumtoxin (manchmal auch Botulinustoxin genannt) seit über 30 Jahren im Einsatz, anfangs hauptsächlich um spastische Muskeln zu behandeln bei schielenden Augen, Augenlidkrämpfen oder Schiefhals.
Besonders spannend ist der Einsatz des Botulinumtoxins gegen übermäßiges Schwitzen, da der Wirkstoff die Übertragung der „Schwitznervenimpulse“ auf die Schweissdrüsen blockiert. Eine Schweissdrüse, die nicht mehr angeregt wird, produziert dann keinen Schweiss mehr. Mittels vieler kleiner Einspritzungen des Botulinumtoxins knapp unter die Haut (subepidermale Botulinumtoxin-Injektionen) wird die Nervenleitung blockiert. Diese sehr elegante Methode hat inzwischen einen festen Platz in der Behandlung der Hyperhidrose. Botulinumtoxin kann in fast jeder Zone der Körperoberfläche eingesetzt werden. Die behandelbare Gesamtfläche ist allerdings begrenzt. Zur Behandlung des Achselschwitzens wird Botulinumtoxin am häufigsten eingesetzt, aber auch für Hände, Füße und Stirn sowie Leisten- und Gesäßregion ist es geeignet.
Nachteile: Für die Behandlung muss man „gepiekst“ werden, allerdings erfolgen die Injektionen mit sehr feinen Kanülen. Die Wirkung ist leider zeitlich begrenzt auf drei bis neun Monate (die Behandlung muss dann gegebenenfalls wiederholt werden). Der Wirkstoff ist noch immer teuer. Die verfügbaren Medikamente, wie zum Beispiel Dysport®, Botox®, Vistabel®, Xeomin® und andere, haben noch keine Zulassung für alle Hyperhidrosebehandlungen. Die Behandlung wird von den Krankenkassen meist nicht übernommen.
Vorteile: Die Nerven eines definierten Hautareals können ausgeschaltet werden und die Wirkung ist sehr gut. Der Wirkungseintritt erfolgt rasch. Die Risiken sind gering und Unverträglichkeiten sind selten. Es ist keine Operation nötig.
Die Besonderheiten einer auf Ihr individuelles Schwitzproblem abgestimmten Behandlung mit Botulinumtoxin erläutern wir Ihnen gerne in einem persönlichen Beratungsgespräch.
